Bräuche aus anderen Länder

Hochzeitsbräuche aus 10 anderen Länder

Hier finden Sie Hochzeitsbräuche aus 10 verschiedenen Ländern. 

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Rumänien

In Rumänien musste sich früher der Bräutigam seine Braut „erklettern“. Der Brautkranz wurde von den Freunden der Braut in einem sehr hohen Baum befestigt. Um mit der Braut vor den Traualter treten zu können, muss der Bräutigam nun den Baumwipfel erklimmen. Seine eigenen Bekannten bildeten dafür eine Pyramide auf deren Spitze der Bräutigam stand, sich den Kranz aus dem Baum angelte und ihn, wieder sicheren Boden unter den Füßen, der wartenden Braut aufsetzte. Nach der Trauung verspritzt die Braut auf der Schwelle ihres neuen Heims Rosenwasser und es werden Salz und Weizenkörner in alle Himmelsrichtungen geworfen.



Finnland

Die finnische Hochzeit ist der deutschen sehr ähnlich. Der beliebteste Zeitpunkt für den Hochzeitstag sind aber die Mitsommertage. Anders als hierzulande steckt der Bräutigam außerdem seiner Angebeteten den Ehering neben den Verlobungsring an den linken Ringfinger, während er selbst den Verlobungsring auch als Ehering trägt. Und nach dem ganzen Hochzeitsstress gibt es für die Braut nach der Hochzeitsnacht eine schöne Entschädigung: Ein Schmuckstück als aufmerksame Morgengabe ihres frisch angetrauten Ehemanns.

Bulgarien

Die Braut soll in Bulgarien strahlend rein in die Ehe gehen und dafür kommt sie ordentlich ins Schwitzen. Denn die Braut muss vor der Hochzeit in einen Badezuber mit glühenden Kohlen springen – über einen roten Gürtel, den die Brautmutter bereit hält. Die Tradition des Brautbadens ist ein sehr uralter Brauch, den man schon in der griechischen und römischen Antike kannte: Am Tag vor der Hochzeit wurde die Braut gründlich rasiert und gepflegt und war damit bereit, ins neue Leben einzutreten.

Kenia

Der Vater der Massai-Braut spuckt, begleitet von den Worten „Möge Gott Dir viele Kinder schenken“, seinen Segen für das Paar mit Milch auf deren Kopf und Brust. Danach macht sich das junge Mädchen auf den Weg zu ihrem Bräutigam, einem von den Eltern ausgewählten, wahrscheinlich viel älteren Mann, den sie nicht einmal kennt. Umschauen darf sie sich nicht sonst wird sie zu Stein, glauben die Massai. Damit die Braut heile bei ihrem zukünftigen Gatten ankommt, wird sie von den Angehörigen ihres Bräutigams notfalls auf Händen getragen: Steine und Blätter werden aus dem Weg geräumt und die Braut über Flüsse transportiert.

Schließlich muss sie selbst noch einiges ertragen: Die weiblichen Verwandten des Bräutigams beleidigen die Braut, und schmieren ihr sogar Kuhdung auf den Kopf.
Wie sie mit dieser Misshandlung umgeht, soll zeigen, wie sie Herausforderungen in der Ehe meistert.

Ganz anders ist aber das Heiratsritual für die Braut bei den Suaheli. Vor der Zeremonie gibt’s für die Braut ein Verwöhnprogramm pur. Sie wird mit Kokosnussöl massiert und mit Sandelholz parfümiert. Ihre Haut wird an Armen und Knöcheln mit Henna-Mustern bemalt. Danach wird sie von einer somo, eine ältere Frau des Stammes, aufgeklärt. Am Tag der Hochzeit lüftet der Mann in der Brautkammer im Rahmen der Eheschließung den Schleier seiner Braut – und sieht deren Gesicht vielleicht zum ersten Mal.

Die besorgte somo versteckt sich übrigens manchmal unter dem Bett für den Fall, dass es beim Eheschluss Probleme geben sollte. Die eigentliche Hochzeit wird jedoch Zeremonie in einer Moschee besiegelt, an der nur Männer teilnehmen dürfen.

Marokko

Eine traditionelle Hochzeit in Marokko ist beeindruckend und teuer. Dort wird die Mitgift vor einem Notar bezahlt und wird für die Aussteuer sowie den Hausrat verwendet. Der Schmuck, den die Braut bekommt muss aus Gold sein (Ringe, Ketten, Ohrringe, Armschmuck). Während der sechs monatigen bis zweijährigen Verlobungszeit, schickt der zukünftige Bräutigam seiner Braut an Festtagen Geschenke in Form von Kleidung, Schmuck und Parfum. Die Hochzeitsfeier dauert in der Regel über eine Woche. 5 Tage vor der Hochzeit werden eine Matratze, Decken und andere notwendige Dinge in die Kammer der Braut getragen. Die Braut wird unter strenger Aufsicht einer weiblichen Angehörigen, genannt negassa, gebadet.

Danach wird sie geschminkt und mit Hennamustern an Händen und Knöcheln bemalt. Sie wird mit einer Pracht aus bestickten weißen Hochzeitsgewändern angekleidet und schließlich hinter einem Vorhang platziert, der den Übertritt ins neue Leben symbolisiert. Nach der Zeremonie beginnt dann das Fest. Männer und Frauen feiern getrennt, nur der Bräutigam darf zu seiner Frau ins Frauenzelt.

Am Abend wird die Braut in ihre Kammer getragen, während die Festivitäten bis in die Nacht dauern. Dieses Ritual wird in den nächsten sieben Tagen wiederholt. Nach Ankunft in der Kammer, nehmen die Bediensteten der Braut hinter einer Leinwand Platz, um für die Jungfräulichkeit der Braut zu bürgen und um Zeuge bei ihrer Entjungferung zu sein. Nach dem Ritual, verlassen die Hochzeitsbediensteten schließlich das Haus und das Paar wird allein gelassen.

Die Aufgabe des Brautvaters ist es, einen geeigneten Partner für seine Kinder zu finden. Nur im Ort Ait Ameur bei Imichil, können sich Männer und Frauen ihren Ehepartner selbst aussuchen.

Niger

Bei den Wodaabe wird die Frau heiß umworben. Die Cousins dieses Stammes fühlen sich nämlich so eng verbunden, dass sich beide schon mal in die gleiche Frau vergucken. Um die Angebetete für sich zu gewinnen, präsentieren sich die beiden mit ihrem schönsten und wichtigsten Amulett.

Schließlich entscheidet die zukünftige Braut, wem sie den Vorzug geben möchte. Allerdings ist der nicht gewählte der beiden Cousins nach wie vor willkommen im Haus des Paars und – wenn die Braut dem zustimmt – sogar in dessen Bett…

Brasilien

Truthahn zählt in Brasilien zum traditionelle Hochzeitsgericht. Deshalb heißt es dort “Heute gehen wir Truthahn essen” soviel wie “heute gehen wir auf eine Hochzeit”.

Ein ganz besonderer Spaß für Frauen, ist der Junggesellinnen-Abschied. Es gibt Alkohol in Mengen und jede Frau bringt der Braut ein gut verpacktes Geschenk, meist kleine Haushaltsutensilien, mit. Errät die Braut, was in dem Geschenkkarton ist, darf sie sich einfach über den Inhalt freuen und das nächste auspacken. Liegt sie aber dreimal daneben muss sie, unter dem Applaus der Freundinnen versteht sich, für jedes falsch erratene Geschenk ein Kleidungsstück ausziehen und einen Schluck trinken. Und so passiert es nicht selten, dass private Erinnerungsfotos von diesen Abend die Braut komplett nackt, bekleidet nur mit einer Schärpe auf der steht „gut, dass Du morgen heiratest“ und vor dem Hintergrund einer fröhlichen Frauenschar zeigen.

Der Junggesellenabschied verläuft ähnlich, wobei man hier vom „Chá de Bar“ spricht. Die Freunde des Bräutigams schenken ihm dabei alles notwendige für die eigene Hausbar. Wie bei den Frauen, fließt auch hier viel Alkohol und nicht selten mieten die Freunde zum Abschied eine Stripperin, welche zur Erheiterung der Truppe beiträgt.

Geheiratet wird in Brasilien meistens Freitag oder Samstag Spätnachmittag. Die Brautleute ziehen sich in unterschiedlichen Häusern um, da der Bräutigam die Braut vor der Trauung nicht mehr sehen darf. Zur Hochzeit an sich trägt die Braut meist ein weißes Kleid, während der Bräutigam ein schlichten Anzug wählt. Auch die Gäste sind sehr elegant gekleidet.
Am Arm ihres Brautvaters schreitet die Braut in der Kirche auf ihren Bräutigam und den Trauzeugen zu, während die Blumenkinder (meist Neffen oder Cousins des Brautpaares, die Pärchenweise vor der Braut die Kirche betreten) Blütenblättern vor ihnen verstreuen.

Nach dem obligatorischen Kuss werden die Trauzeugen, die nach Familienzugehörigkeit jeweils rechts und links vom Altar während der Zeremonie stehen, von den Brautleuten umarmt, wobei die Braut zuerst die Trauzeugen des Bräutigams und der Bräutigam zuerst die Trauzeugen der Braut umarmen. Außerhalb der Kirche wird das Brautpaar von den Gästen mit Reis beworfen.

Die Hochzeitsfeiern sind außerordentlich groß und üppig gestaltet. Diese finden häufig in einem Gemeindesaal oder ähnlich große Lokalitäten statt, da die Gästeliste oft über 200 Personen hinaus reicht. Das Essen bietet verschiedene Speisen aller Art, meist durch ein Cateringpersonal vorbereitet und serviert. Die Feier wird von Live-Musik und professionelle Fotografen begleitet.

Nachdem die Brautleute die Hochzeitstorte angeschnitten haben, hierbei schneiden einige Paare die Torte von unten nach oben, damit es im Leben stets bergauf geht, wirft die Braut ihren Brautstrauß, die Fängerin wird demnach die nächste Braut sein.

Die Feier dauert meist bis zum Morgengrauen, wobei viele Brautleute bereits während der Feier in Richtung Hochzeitsreise aufbrechen.

Mexico

Bevor das Haus vom Brautpaar verlassen wird, sprechen die Brauteltern gemeinsam mit der Braut ein Gebet. Danach machen geht es zur Kirche. In Mexico werden zu Hochzeiten sehr viele Gäste eingeladen. Die Blumenkinder und Überbringer der Trauringe sind wie Miniaturen der Braut und des Bräutigams gekleidet.

Einige der geladenen Freunde und Verwandten übernehmen als madrinas und padrinos während der Hochzeit bestimmte Aufgaben. Die madrina de ramo zum Beispiel trägt Blumen für die heilige Jungfrau Maria. Die madrina de laso trägt ein verziertes Seil, das um das Brautpaar drapiert wird wenn sie ihr Gelübde ablegen. Es symbolisiert die Einheit des Paars. Madrinas oder Padrinos tragen das Gebetbuch, den Rosenkranz, das Gebetkissen oder auch ein Gästebuch, das Weinglas für den Toast und so weiter.

Außerdem gibt es eine madrina de velacion, die von der Braut als Ansprechpartnerin in ihrem Leben als Ehefrau ausgesucht wird. Eine ganz besondere Rolle spielt auch die madrina de arras. Während der Zeremonie hält sie 13 goldene Münzen, die der Braut vom Bräutigam präsentiert werden- ein Symbol seines Vertrauens, seiner Zuversicht und finanziellen Unterstützung. Die Nummer 13 repräsentiert dabei Christus und seine 12 Apostel.

In einer Geschenkbox werden die Münzen einem Priester übergeben. Dieser segnet die Münzen und übergibt sie der Braut. Danach werden die Münzen an die madrina de arras gereicht, die sie bis zum Schluss der Zeremonie hält. Schließlich wird die Box mit den Münzen am Ende der Zeremonie wieder dem Priester überreicht, der die Münzen in die Box fallen lässt und sie dem Bräutigam gibt. Der Bräutigam schüttet dann die Münzen in die geschröpften Hände der Braut und platziert die Box darauf um zu zeigen, dass er ihr die Kontrolle über all seine weltlichen Güter zuteilt.

Die Braut kann selbst entscheiden, welches Brautkleid sie tragen möchte – ob ein Kleid mit Schleier, ein enges Kleid mit Bolero-Jacke oder sogar ein Kleid im Flamenco-Stil mit Rüschen am Saum. Anstatt von Blumen kann sie auch einen Fächer in der Hand halten. Der Bräutigam kann einen Anzug im Matadorstil wählen, der aus einem Bolero und eng anliegenden Hosen besteht.

Indien

In Indien werden der Braut Ornamente mit Hennapaste an Hände, Knöchel und andere Körperstellen gemalt. Diese Ornamente sollen der jungen Braut Glück bringen und die Prozedur dauert bis zu drei Tage. Es bleibt genug Zeit, bist die Braut den Hochzeitsschmuck anlegt und einen farbigen Sari anzieht. Außerdem wird sie auf der Rolle der Ehefrau gut vorbereitet.

Die Ehe wird im Sinne des Hinduismus geschlossen und die Ehe wird vorher durch das Horoskop bestimmt. Nach nun nach werden bestimmte Rituale vollzogen.

Am Tag der Hochzeit macht sich der Bräutigam zusammen mit Freunden und Verwandten auf den Weg zum Haus der Braut, wo üblicherweise die Hochzeit stattfindet. Empfangen wird er dort mit einem rituellen Trank aus Honig und Joghurt, der Glück verheißen soll. Dann kann die Zeremonie beginnen: Im Innenhof ist ein Pavillon aufgebaut, der durch einen Vorhang in zwei Bereiche geteilt ist. Braut und Bräutigam betreten diesen Pavillon von unterschiedlichen Seiten und nehmen jeweils auf einer Seite des Vorhangs Platz.

Während ein Priester heilige Verse zitiert wird der Vorhang nun langsam zur Seite geschoben – das Brautpaar sieht sich meist erst zum ersten Mal. Der Brautvater tritt vor und übergibt seine Tochter dem Bräutigam. Er legt ein Versprechen ab, sie als seine Frau zu ehren und ihr treu zu sein. Das bereitstehende heilige Feuer hat eine ganz besondere Bedeutung . Als Opfergabe wird in das Feuer Reis und Butteröl geworfen.

Als nächstes wird dem Brautpaar die Kleidung verknotet und so verbunden müssen sie genau sieben Schritte um das Feuer herumgehen. Anschließend wird das Paar mit Weihwasser besprengt und danach beginnt das Fest. Abhängig vom Vermögen der Eltern der Braut dauert das Fest mehrere Tage.

Nach der Hochzeit verlässt die Tochter das Haus ihrer Eltern und lebt im Haus des Ehemannes.

Jemen

Im Jemen wird das Fest der Freude drei Tage lang gefeiert. Dafür muss der Bräutigam ordentlich in die Tasche greifen. Beginn ist meist ein Mittwoch: Braut und Bräutigam verbringen die Zeit bis zum Freitag ab jetzt nur noch unter gleich-geschlechtlichen Freunden und Verwandten. Praktisch für die Braut, die nun das Haus nicht mehr verlassen darf: Statt Organisationsstress und hektischer roter Flecken gibt’s ein Verwöhnprogramm pur. Bis auf die Augenpartie völlig in grün gehüllt sitzt sie da wie eine Königin und wird von den Frauen an Händen und Füßen mit kunstvollen Henna-Mustern bemalt. Die Kleidung der Frau hat indirekt übrigens der Bräutigam bezahlt: Er gibt den Eltern der Braut das Geld für das möglichst teure Kleidungsstück, um damit seinen finanziellen Status zu unterstreichen.

Während die Braut noch hergerichtet wird, feiert der Bräutigam bereits mit Freunden und Verwandten bei Tanz, Musik und Quat (eine leicht euphorisierende Alltagsdroge aus Blättern des Quatstrauchs).Als Zeichen dieses Festes wird das Haus hell erleuchtet und jeder Dorfbewohner und Fremde wird bei Ankunft mit reichlich Essen versorgt.

Am Donnerstag wird’s dann ernst. Bei einem Moscheebesuch wird der Ehevertrag zwischen Brautvater und Bräutigam unter Zeugen und mit dem Segen des Imam geschlossen. Darauf folgt eine sakrale

Hochzeitsprozession zum Haus des Bräutigams und schließlich das Eintreffen der Braut: Sie wird von ihrer männlichen Verwandtschaft mit geschmückten Jeeps abgeholt und zum Haus des Bräutigams gebracht.

Am Abend in der Zeit zwischen 19 und 21 Uhr, findet die Hochzeit statt. Als absoluter Höhepunkt zählt der Freitag. Der Bräutigam lädt an diesem Tag seine Verwandtschaft und die Braut zum essen ein. Während die Frauen kochen, treffen die Männer zwischen zehn und elf Uhr vormittags am Rande des fruchtbaren Tals Wadi Dhar zusammen.

Es werden Gewehrschüsse in die Luft durch den Bräutigam abgeben und mit Musik und Gesang wird der traditionelle Djambiatanz aufgeführt. Das anschließende Festmahl wird nach alter Sitte von Frauen und Männern getrennt begangen.

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